It ain’t over till it’s over

So many tears I’ve cried
so much pain inside
but baby it ain’t over till it’s over
so many years we’ve tried
to keep our love alive
but baby it ain’t over till it’s over
(Lenny Kravitz)

Eine Bekannte hatte gemeinsam mit ihrer Freundin eine Initiative gestartet. Ein neuer therapeutischer Ansatz hatte ihr Interesse geweckt, flugs war der Erfinder des Ansatzes nach Österreich eingeladen und eine Ausbildung organisiert. Ein Dutzend Menschen nahmen teil, die beiden Freudinnen erlangten eine Akkreditierung als Trainerinnen, um gemeinsam mit den anderen ausgebildeten Menschen die Methode weiter zu verbreiten.

Für meine Bekannte hatte die Sache nur einen Haken, sie war an der Methode für sich sehr interessiert, doch nicht so sehr an der Tätigkeit als Trainerin. Die Freundin war schwanger, die anderen Menschen fast eine Generation jünger – meine Bekannte konnte diese doch nicht einfach im Stich lassen?

Es wurde zäh, Besprechungstermine waren nicht zu finden oder wurden kurzfristig wieder abgesagt – brachte den außer meiner Bekannten niemand Energie für die Sache auf? Sie wagte einen radikalen Schritt und beendete ihr Engagement, lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende.

Das Ergebnis war schlicht überraschend. Mit ihrem Ausstieg rafften sich die MitstreiterInnen wieder auf und wurden aktiv. Das scheinbare Ende wurde zum neuen Anfang. Ein aus Erfahrungsvorsprung und Pflichtgefühl gespeistes Engagement hatte die Kooperation wohl eine schwere Zeit überwinden lassen, doch erst der Wegfall dieses Engagements hatte den Weg zu eigenen Energien freigegeben.