Flash Mob – der flüchtige Moment von Kooperation

„Der Begriff Flashmob (englisch: Flash mob; flash = Blitz; mob [von mobilis beweglich] = aufgewiegelte Volksmenge, Pöbel – deutsch etwa Blitzpöbel) bezeichnet einen kurzen, scheinbar spontanen Menschenauflauf auf öffentlichen oder halböffentlichen Plätzen, bei denen sich die Teilnehmer persönlich nicht kennen und ungewöhnliche Dinge tun. Flashmobs werden über Online-Communitys, Weblogs, Newsgroups, E-Mail-Kettenbriefe oder per Mobiltelefon organisiert. Flashmobs gelten als spezielle Ausprägungsformen der virtuellen Gesellschaft (virtual community, Online-Community), die neue Medien wie Mobiltelefone und Internet benutzt, um kollektive direkte Aktionen zu organisieren.“ (de.wikipedia.org)

Manchmal sind es gerade die flüchtigen Begegnungen, die Eindruck und damit Wirkung bei uns hinterlassen. Charlie Todd ist einer jener kreativen Leute, die sich diese Wirkung zunutze machen. Bei seiner Ankunft in New York hatte er ein Problem, er fand keine Bühne, auf der er sein schauspielerisches und komödiantisches Talent ausleben konnte. Kurzerhand erfand er seine eigenen öffentlichen Bühne – U-Bahnen, Geschäfte oder Straßen. Mit weitgehend absurden Aktionen wie dem „no pants subway ride“ – einem inzwischen jährlich in mehreren Städten stattfindenden Event, indem Menschen im voller Bekleidung aber ohne Hose U-Bahn fahren – macht er seitdem auf sich aufmerksam. Er weiß Menschen zum Mitmachen zu bewegen: Im Januar 2011 führte der 10. Jährliche „no pants subway ride“ ca. 3.500 TeilnehmerInnen in New York City und NachahmerInnen in 50 weiteren Städten in Unterhose durch das U-Bahn System.

Wunderbar ist seine Schilderung, dass erst das gemeinsame Erleben von Absurdität den kreativen Moment entstehen lässt.[1] Der Moment der Peinlichkeit oder sogar das Gefühl der Bedrohung unbeteiligter Zuschauer wandelt sich subtil und dennoch deutlich merkbar durch die ersten ausgetauschten Blicke. Todd verwandelt Schaufensterfassaden, Elektronikgeschäfte und Rolltreppen in absurde und gerade deshalb wahrlich innovative Orte der Begegnung.



[1] Charlie Todd: The shared experience of absurdity, 2011, Vortrag abrufbar unter www.ted.com bzw. http://www.youtube.com/watch?v=ooUqOwh-2LE